Tipps zur Mundstück-Auswahl

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1. Material
Für Mundstücke werden unterschiedliche Materialien verwendet (Kunststoff, Kautschuk, Ebonit, Holz, Kristallglas, Stahl, Bronze, u.a.). Jedes Material hat aufgrund seiner Zusammensetzung eine eigene Klangcharakteristik. Ebenfalls einen Einfluß auf das Resonanzverhalten und somit den Klang hat die Oberflächenveredlung.

Metall klingt heller (und lauter) als Kautschuk

2. Tonkammer / Bohrung
Der Raum im Inneren des Mundstücks beeinflusst das Einschwingverhalten der Luftsäule im Instrument. Er ist mitverantwortlich für die Anzahl und die Intensität der Obertöne im Klangspektrum. Je kleiner das Volumen des Mundstücks, desto heller wird der Klang. Auch die Gestaltung der Tonkammer ist von Bedeutung. Entscheidend ist hierbei die Form des Tonkammerdaches, also der Stelle im Mundstück, auf die der Luftstrom zuerst trifft. Konvexe (zur Blattunterseite gewölbte) Formen erzeugen einen schärferen und lauteren Klang. Konkave (zur Bissplatte gewölbte) Formen bewirken das Gegenteil.

weite Bohrung (große Kammer) = dunkler, weicher Klang
enge Bohrung (kleine Kammer) = heller, scharfer Klang

[Schemazeichnung eines Mundstücks]

Hinweis: Mit Wechseln eines Mundstücks verändert man das Volumen der schwingenden Luftsäule im Instrument. Dies beeinflusst die Intonation. Extrem große oder sehr kleine Tonkammern sind oft nur schwer stimmig zu spielen.

3. Bahnöffnung
Die Größe der Bahnöffnung bestimmt die Distanz, innerhalb derer das Blatt als Tongenerator schwingen kann. Ist die Distanz groß, wird man ein biegsames (leichteres) Blatt verwenden und umgekehrt. In jedem Fall muß das Verhältnis Bahnöffnung/Blattstärke harmonieren. Ein zu leichtes Blatt klingt quäkig oder pfeift, ein zu schweres Blatt erzeugt Luftgeräusche, tiefe Töne lassen sich gar nicht oder nur sehr laut produzieren.

große Bahnöffnung = leichtes Blatt
kleine Bahnöffnung = schweres Blatt

Je größer die Bahnöffnung ist, desto leichter ist es zu variieren (Noten zu ziehen, Bindungen zu spielen, Lautstärke zu produzieren). Man hat solistisch mehr Möglichkeiten. Allerdings wird es schwieriger, die Intonation zu kontrollieren und man braucht mehr Luft. Bei extrem offenen Bahnen ist es zudem kaum noch möglich, leise zu spielen.

große Bahnöffnung = mehr Variationsmöglichkeiten
kleine Bahnöffnung = leichter zu kontrollieren, weniger Kraftaufwand

4. Bahnlänge
Die Länge der Bahn wird von der Mundstückspitze bis zu dem Punkt gemessen, wo die Bahnkrümmung aufhört, das heisst, wo die Blattunterseite (im Ruhezustand) das Mundstück berührt. Diese Bahnlänge ist sehr unterschiedlich und richtet sich funktionell nach der Bahnöffnung. In der Regel gilt, je größer die Bahnöffnung, desto kürzer die Bahnlänge. Einige Hersteller (Berg Larsen, Meyer) bieten verschiedene Bahnlängen bei gleicher Bahnöffnung an.

lange Bahn = für sehr starken Ansatz
mittlere Bahn = für normalen Ansatz
kurze Bahn = für schwachen Ansatz (der Klang wird etwas dünner)

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Zuletzt aktualisiert 14. März 2004 von I. Sander